MeLa Mühlengeez: Christin Wascher gewann den Großen Preis

Mühlengeez (Pferd + Hund/ Franz Wego). Die Pferd + Hund feierte 30-jähriges Jubiläum – Europameister André Thieme konnte die Redefinerin nicht bezwingen und wurde Zweiter – zweifache Dressursiegerin wurde Christina Thieme – nach einer Durststrecke gewann auch Richard Robinson wieder ein S-Springen – MeLa war eine tolle Kulisse – Reiter wollen, dass das Tradition wird.

Es war durchaus ein Experiment. Erstmals wurde das traditionelle Drei-Sterne-Turnier „Pferd + Hund“ in Mühlengeez, dass in diesem Jahr seine 30. Auflage hatte, mit der Landwirtschafts-ausstellung MeLa, die in diesem Jahr an den vier Tagen 40.000 Besucher zählte, zusammengelegt. „Experiment gelungen“, so das Fazit von MeLa- und Turnierleiterin Christin Mondesi (Güstrow). Auch Landwirtschaftsminister Till Backhaus hatte bei der Siegerehrung zum Großen Preis nur lobende Worte, stellte aber besonders das Engagement von Christin Mondesi heraus. „Ohne Dich liebe Christin und Dein zähes Ringen, hätte es die Mela in diesem Jahr wegen der Pandemie ein zweites Mal nicht gegeben und ich glaube dann wäre sie Geschichte gewesen“, so seine Worte. Er begrüßte es auch, dass die „Pferd + Hund“ mit der Mela zusammengelegt wurden. Das unterstrichen auch die Reiter. Thomas Kleis war gleich am 1. Tag begeistert. „So sehen auch wir etwas von der Ausstellung und wo haben wir sonst eine so tolle Kulisse mit so vielen Zuschauern. Das muss unbedingt so bleiben und die größeren Veranstalter in Norddeutschland sollten sich einigen, dass nicht so viele großen Turniere auf dieses Wochenende gelegt werden“. Das nehmen alle mit für das kommende Jahr.

Die Starterfelder waren zwar klein, dafür aber hochkarätig. Der neue Europameister André Thieme brachte im Großen Preis drei Pferde an den Start. Aber eine junge Dame, die 22-jährige Christin Wascher aus Redefin, verhinderte seinen Sieg. Schon seit Monaten ist sie mit dem 10-jährigen Quincy auffallend erfolgreich, den Heinz & Heiko Schmidt (Neu Benthen) aus ihrer Stute Chinchilla (v. Cellestial) mit Quintero gezogen haben. In Mühlengeez setzte das Paar ein neues Achtungszeichen. André Thieme setzte sich mit seinem zweiten Pferd, dem 13-jährigen Hengst Contadur, auf kürzesten Wego mit fehlerfreien 40,63 Sekunden an die Spitze. Christin Wascher konterte mit Quincy umgehend, ritt die gleichen Wege und war 24 Hundertstelsekunden schneller. Jubel bei ihren Fans am Rande.

Doch Thieme der mit allen drei Pferden im Umlauf fehlerfrei blieb und damit erneut eine Probe seines Könnens abgab, hatte als letzter Starter mit Crazy Girl noch ein Eisen im Feuer. Als die Stute einen Fehler bekam, brach der Jubel von Christins Fans erneut auf. Sie hatte ihr erstes Drei-Sterne-Springen gewonnen. André Thieme wurde mit Contadur Zweite und Thomas Kleis (Schloss Wendorf), der zwei Pferde ins Stechen brachte und beide fehlerfrei ritt, wurde mit Donna Lottchen Dritter und mit Silberpfeil M Vierter. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich die Zeit von André noch unterbieten könnte, habe es aber versucht und freue mich, dass es geklappt hat“, sagte Christin Wascher bei der Siegerehrung.

Das Championat am Samstag ließ André Thieme sich nicht entgehen. Er siegte auf dem 10-jährigen Conacco vor Denise Svensson (Neu Benthen) auf Chap II und Christin Wascher auf Quincy. Das Finale der Mittleren Tour, ein Ein-Sterne S-Springen, gewann Thomas Kleis mit dem 9-jährigen Hero W vor Loreen Schreiter aus Groß Viegeln auf Caitana und Denise Svensson auf dem Hengst Come and Fly. Das S-Zeitspringen am Samstag hatte Kleis mit Christian gewonnen.

Dressurkönigin in Mühlengeez wurde Christina Thieme. Die Redefinerin bezwang Landesmeister Ronald Lüders (Güstrow) mit dem 11-jährigen Coffee to go sowohl im Prix Sankt Georg als auch in der Intermediaire I-Kür, die auf dem Springplatz vor großer Zuschauerkulisse geritten wurde. Das Ergebnis in der Kür fiel mit 43,975 Punkten zugunsten von Christina knapp aus. 43,850 Punkte erreichte Ronald Lüders auf dem 2. Platz mit dem 9-jährigen Royal Rubiniro. Platz 3 ging nach Sachsen-Anhalt an Anke Thon-Saalbach auf Walküre (42,925 Pkt.). Die vielfache Grand Prix Siegerin und frühere DDR-Meisterin nutzte die Kulisse des Turniers um die 15-jährige Stute Walküre aus dem Sport zu verabschieden.

Im Prix Sankt Georg zuvor, der erstmals in einem Hallenzelt geritten wurde in der auch die Tierschauen der MeLa stattfanden, viel das Ergebnis zugunsten von Christina Thieme auch sehr knapp aus. 69,561 Prozent erreichte sie mit Coffee to go. Für Ronald Lüders und Royal Rubiniro gab es auf dem 2. Platz 69,517 Prozent. Mit 68,991 Prozent wurde er auf dem gleichaltrigen Finest Dream auch Dritter.

Bild vlnr: Christin Wascher, Andre Thieme, Christina Thieme © Jutta Wego