Projekt „Grüner Stall“ für Klimaschutz

Warendorf (fn-press). Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) hat mit ihrem Projekt „Grüner Stall“ einen wichtigen Schritt in Sachen Klimaschutz im Pferdesport gemacht. Das Projekt dient dazu, für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren und Pferdesportvereine zu unterstützen, die ihre Anlage fit für eine ökologisch-nachhaltige Nutzung machen wollen. Erstmals verloste die FN in diesem Jahr sogenannte Öko-Checks an Vereine. Und beim Artenvielfalt-Wettbewerb war die Kreativität der Pferdesportler*innen dabei gefragt, Projekte am Heimatstall umzusetzen, die dem Artenschutz zugutekommen. Darüber hinaus informierten Expert*innen Im Rahmen von Seminaren über die Themen Biodiversität und Grünland. „Wir wollen ein Zeichen setzen und zeigen, dass unser Verband in Sachen Klimaschutz mit gutem Beispiel voran geht“, sagt Thomas Ungruhe, Leiter der FN-Abteilung Vereine, Umwelt, Breitensport und Betriebe. Das Pferd ist Teil der Natur und es verbindet den Menschen mit der Natur. Auf dem Pferderücken spürt der Mensch die Natur noch intensiver als zu Fuß. Da Pferde und die Natur in direktem Einfluss zueinanderstehen, ist der Pferdesport wie kaum eine andere Sportart mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert. Grünflächen für Auslauf und Futterproduktion müssen erhalten, Feld- und Waldwege geschützt werden, um den Tieren auch in Zukunft eine artgerechte Haltung zu ermöglichen. Dafür ist es wichtig, dass sich Pferdesportler*innen mit den Themen Klimaschutz und Artenvielfalt auseinandersetzen. Das Projekt „Grüner Stall“ kann ein Anreiz sein, darüber hinaus gibt es aber noch viele weitere, kostengünstige Möglichkeiten, Klimaschutz in den Stallalltag einzubauen. Im Rahmen eines Themenschwerpunkts informiert die FN auf ihren Social-Media-Kanälen darüber, wie das geht und was dabei zu beachten ist. Weitere Informationen unter: https://www.pferd-aktuell.de/wertpferd/naturschutz-mit-pferd.   

 

Etwas für den Klimaschutz im Pferdesport zu tun ist nicht einmal besonders schwierig. Nachfolgend gibt es zehn Tipps, mit denen jede*r einen kleinen Beitrag leisten kann!

Tipp 1: Klimaschutz fängt bereits im Kleinen an

Zum Beispiel mit dem Recycling von Futterbehältern oder mit der Mülltrennung am Stall. Hier müssen alte Gewohnheiten meist nur minimal umgestellt werden.

Tipp 2: Strom und Wasser sparen!

„Licht an“ nur bei Bedarf in der Halle und im Stall senkt den Stromverbrauch und damit Kosten, ebenso wie der sparsame Umgang mit Wasser.

Tipp 3: Klimaschutz bedeutet gleichzeitig Artenschutz

Mit kreativen Ideen können Pferdesportler*innen am Stall eine Heimat für viele Tiere gleichzeitig schaffen. Das ist nicht nur nützlich, sondern kann zu einer gemeinsamen Aktion werden, an der sich alle Einsteller*innen beteiligen können.

Tipp 4: Weideflächen sind Lebensräume

Weideflächen und Grünstreifen sind Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten und müssen erhalten werden – auch für eine artgerechte Pferdehaltung. Der späte Schnitt von Wiesen zur Heugewinnung ermöglicht unter anderem bodenbrütenden Vögeln die ungestörte Aufzucht des ersten Geleges.

Tipp 5: Blühstreifen anlegen

Sie sehen nicht nur schön aus, sondern sind auch eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten. Für das Anlegen von Blühstreifen kann es Förderungen geben. Nähere Informationen gibt es auf den Seiten der Landwirtschaftsministerien der Bundesländer.

Tipp 6: Gewässer anlegen und erhalten

In Tümpeln und Teichen fühlen sich Insekten, Amphibien und Fische wohl. Sie sind Brutplatz, Trinkwasserstelle und Lebensraum in einem. Die Größe des Gewässers ist dabei nebensächlich. Tipps zum Anlegen gibt es im Internet.

Tipp 7: LED-Lampen einbauen

Das Hallenlicht nach dem Verlassen der Bahn zuverlässig auszuschalten, kann bereits Energie einsparen. Noch besser ist es allerdings, die Beleuchtung komplett auf LED-Lampen umzustellen.

Tipp 8: Mit dem Fahrrad in den Stall

Wenn die Wegstrecke, Zeit und das Wetter es zulassen, ist das Fahrrad eine klimafreundliche Alternative für die Fahrt zum Stall. Das spart zum einen CO2, zum anderen ist es eine hervorragende Möglichkeit, um schon gut aufgewärmt am Stall anzukommen.

Tipp 9: Futterstation aufstellen

Wildtiere und Vögel werden es danken. Die Stationen können schön bemalt ein echter Hingucker für Besucher*innen am Stall sein.

Tipp 10: Totholz nicht entfernen

In abgestorbenen Bäumen oder Baumstümpfen findet eine Vielzahl an Tieren und Pflanzen Lebensraum und Nahrung: Pilze, Flechten, Moose, Farne, Insekten, Reptilien und auch Säugetiere. Totholz leistet somit einen wichtigen Beitrag zum Natur- und Artenschutz. Also: Totholz an Ort und Stelle lassen und „Mut zur Unordnung“ haben.